Bianca Reißmann
Mein Name ist Bianca Reißmann, ich bin 45 Jahre alt und komme aus Hamburg-Neugraben. Seit meiner Geburt bin ich an der „progressiven Muskeldystrophie“ erkrankt und seit meinem 12. Lebensjahr sitze ich im Rollstuhl. In meiner Freizeit widmete ich mich schon früh der Musik. Mit acht Jahren hatte ich meinen ersten öffentlichen Gesangsauftritt mit dem Kindersänger Rolf Zuckowski, erlernte dass Klavierspielen und arbeitete kontinuierlich an meinem Gesang. Ich nahm an erfolgreichen Musik-Wettbewerben teil und wurde durch verschiedene Auftritte eine bekannte „lokale“ Sängerin. 2013 nahm ich meine erste Single-CD „Das Eis zerbricht“ mit dem damaligen „Harry“ aus „Big Brother“ auf.
Seit ca. 15 Jahren werde ich durch ein Beatmungsgerät versorgt. Durch langjährige Erfahrung und Unterricht erlernte ich eine Gesangstechnik, die mir ermöglicht, trotz dieser großen Einschränkung weiterhin bis 2013 meiner Musik nachzugehen. Am 17.08.2014 habe ich meine Schwester, die – wie auch ich – seit der Geburt an progressiver Muskeldystrophie erkrankt war, an eine schwere Form des Brustkrebses verloren. Das Leben hat sich seither in mir verändert und hört nicht auf, merkwürdig zu sein, weil ein so eng vertrauter Mensch von mir gegangen ist. Ebenso wenig hört es auf, dass ich ernst bin, selbst wenn ich lache. Was ich aber meiner Schwester versprechen sollte, ist, dass ich noch stärker und positiver durch das Leben gehen werde, wenn sie fort ist. Also lag die Entscheidung bei mir: Ich kann an Verletzungen zugrunde gehen, oder ich kann daran wachsen und sie für meine Entwicklung nutzen. Ich habe mich dafür entschieden, das Leben weiterhin schon zu sehen, denn neue Lebensansichten bedeuten einen neuen Anfang, immer und in jedem Augenblick.
EIN PROJEKT, DAS MUT MACHT Daher habe ich im April 2014 mein neues Projekt eröffnet, dass sich „Colourful Adventures – Verrückt oder Expedition?“ nennt. Mein Hauptanliegen ist es, anderen Menschen mit Behinderungen Mut zu machen, sich zuerst auf ihre Starken zu konzentrieren und diese zu fördern, statt sich von ihren Einschränkungen das Leben bestimmen zu lassen. Mein mittelfristiges Ziel ist es, scheinbar nicht umsetzbare Reiseziele zu erproben und meine Erfahrungen anderen Menschen zugänglich zu machen. Meine Erfahrungen sollen Beispiele geben, welche Formalitäten und Hürden wie zu meistern sind, aber auch, wo ich an Grenzen gerate, die andere dann entsprechend umgehen oder meistern können.
Langfristig wünsche ich mir die Einrichtung eines Spendenpools zur Unterstützung von Reisewünschen anderer interessierter Menschen mit körperlichen und/oder geistigen Einschränkungen. Hier geht es nicht im Wesentlichen um die Förderung von Urlaubswünschen, sondern die Reduzierung der Reisekosten auf ein normales Maß. Normal heißt hier, die Übernahme der zusätzlichen Kosten für notwendige Begleitpersonen zur gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung sowie erforderlicher Hilfsmittel. Mut zum Reisen, Entdecken, Begegnen und Augen und Herzen öffnen, Träume wecken und erfüllen. Das wird zukünftig mein Hauptaugenmerk sein.
Meine erste Expedition ging nach Philippinen / Puerto, die zweite ging nach Botswana / Afrika, die dritte Paragliding Schweiz und Österreich und meine 4. Expeditions-Reise "Auf heiß folgt kalt“ soll in die Antarktis führen! Weiteres PROJEKT „ANRICHTEN – Püriert oder stückig, beides macht glücklich": Da ich neben dem Reisen das Kochen entdeckt habe, möchte ich ein weiteres Projekt starten. Ich möchte Menschen mit erheblichen Schluckbeschwerden ermutigen, nicht den Spaß am Kochen und Essen zu verlieren. Es ist von großer Wichtigkeit das wir nicht die Wahrnehmung und den Geschmack verschiedener Lebensmittel verlieren.
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