Vortrag "Mehr Zeit für das Wesentliche: Das können digitale Hilfsmittel dazu beitragen!"

Im Slot „Digitalisierung in der Außerklinischen Intensivpflege“ unter dem Vorsitz von Heinrich Recken und Dr. med. A. Hakim Bayarassou am 12. November 2022 ab 9.00 Uhr im Forum 2 wird Christoph Jo. Müller über das Thema "Mehr Zeit für das Wesentliche: Das können digitale Hilfsmittel dazu beitragen!" referieren. 

Sie ist in aller Munde und viel mehr als die Transformation von Papierbelegen in elektronische Daten: Die Digitalisierung mit all ihren Facetten in den unterschiedlichsten Bereichen des Gesundheitswesens. Nicht reine Effizienzsteigerungen sind die Vorzüge, sondern vielmehr die daraus resultierende Zeit für das Wesentliche: Mehr Zeit für die Menschen, Beratung, Gespräche, Therapie, Teilhabe und Wohlbefinden. Und ebenso wichtig: Es wird bisher Unmögliches möglich.

Bei der bespielhaften Betrachtung unterschiedlicher Aspekte des Gesundheitswesens zeigt sich die Wirkung der Digitalisierung für den Einzelnen und die Gesellschaft als Ganzes am besten: Bei den Verwaltungsprozessen, bei Diagnose, Telemedizin und Informationsaustausch. Aber vor allem in der Intensivpflege und bei konnektiven Hilfsmitteln.

Der wachsende Pflegebereich kämpft mit vielen Aufgaben, die mit der eigentlichen Tätigkeit nichts zu tun haben. Vor allem in der Intensivpflege sind die Dokumentationspflichten und die Überwachung der Patienten aufwändig und lassen wenig Zeit für wichtige Gespräche und Schaffung von Wohlbefinden.

Automatisierung der Dokumentation, flexible Rufsysteme mit selbstlernender Priorisierung oder die Übertragung von wichtigen Daten in die ePA bergen großes Entlastungspotenzial und stehen dennoch erst am Anfang. Künstliche Intelligenz (KI) kann lebensbedrohende Ereignisse vorhersehen und das Einbinden vorhandener Monitore und andere medizinischer Geräte unterstützen. Der Mangel an qualifizierten Pflegekräften zwingt dazu, die vorhandenen Möglichkeiten der Digitalisierung zur Entlastung zu nutzen und gerade in der Intensivpflege das Sicherheitsgefühl und das Wohlbefinden der zu Pflegenden aber auch der Pflegenden zu verbessern.

Bewegung kommt in den Bereich der Hilfsmittel in doppelter Weise: Die eine Seite ist die individuelle Anpassung und Herstellung durch digitale Techniken, andererseits die Hilfsmittel selbst. Durch 3D-Scan können exakte Maße und Daten ermittelt und mit z. B. mit 3D-Druck in Produkte umgesetzt werden. Dadurch ist optimale Qualität bei geringerem Aufwand möglich. Hilfsmittel können aber auch selbst digital sein oder digitale Komponenten enthalten. Eine intelligente Verbindung von Hilfsmitteln über die Cloud macht Wartung einfacher und erweitert Hilfsmittel mit zusätzlichen Funktionen. Digitale Gesundheits- und Pflegeanwendungen (DiGA/DiPA) als rein digitale Helfer werden inzwischen von der GKV bezahlt.

Digitalisierung kann Entlastung im Gesundheitswesen und Zeit für das Wesentliche schaffen. Veraltete Methoden der Kosteneinsparung werden obsolet, weil intelligente Werkzeuge nicht nur das Patientenwohlbefinden verbessern, den Fachkräftemangel nachhaltig reduzieren und die Qualität verbessern können, sondern auch ganz nebenbei wirtschaftlichen Erfolg schaffen.

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