15. MAIK MÜNCHNER AUßERKLINISCHER INTENSIV KONGRESS
11. bis 12. November 2022
Am Samstag, 12. November 2022, bietet von 11.00 bis 12.30 Uhr im Forum 14 die PflegeLeicht Akademie den Workshop „Wenn das Tracheostoma verwundet ist…?“ an. Es referieren Agnetha Radatz und Dr. med. Timm Steuber D.E.S.A.
Und darum wird es in dem Workshop gehen, der sich vor allem für Pflegekräfte in der außerklinischen Intensivpflege eignet: Das Trachealkanülenmanagement endet nicht im stationären Setting, sondern sollte ebenso im außerklinischen Intensivpflegebereich gewissenhaft im transdisziplinären Team weitergeführt werden. Eine optimale und leitliniengestützte Versorgung wäre es, wenn in regelmäßigen zeitlichen Abständen klinische diagnostische Verfahren bzgl. des Trachealkanülenmanagements und der Dysphagieevaluierung stattfinden würden, damit im außerklinischen Bereich eine gezielte und valide medizinische, sowie pflegetherapeutische Behandlung gewährleistet werden kann. Allerdings zeigt uns die Praxis, dass die klinischen Kapazitäten und die fachärztliche Versorgung für außerklinische Patient*innen meist sehr begrenzt sind. Zusätzlich fehlt in einigen Fällen die klinische Anpassung und/oder Evaluierung der Trachealkanüle komplett oder eine endoskopische Evaluierung hat zwar stattgefunden, bezog sich jedoch lediglich auf die distale Position der Trachealkanüle in der Trachea.
Die Position der Kanüle im/am Eingang des Stomas und/oder eine Begutachtung des Stomas ohne Trachealkanüle blieb aus. Insbesondere in solchen Fällen erhält die Tracheostomainspektion ohne und mit Trachealkanüle eine entscheidende Rolle. Denn das Trachostoma, sowie der/die Patient*innen können sich verändern und/oder durch die Trachealkanüle können diverse Probleme (Wunden, Infektionen, Schmerzen, Atemprobleme…) am und im Tracheostomabgebiet entstehen. Mazerationsprobleme und druckinduzierte Wunden werden in der Praxis beobachtet und können potenzielle Gefahren und Einbußen hinsichtlich der Ressourcen (Schlucken, Sprechen, Kopfstabilität…) für den/die Patient*innen bedeuten. Im Expertenstandard „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“ wird klar deklariert, wie Wunden beschrieben werden, welche Ursachen sie aufweisen und welche Interventionen ergriffen und ggf. angepasst werden müssen. Aber gelten diese Vorgaben des Expertenstandards auch für Tracheostomen? Wie kann nun eine Tracheostomainspektion durchgeführt und dokumentiert werden? Und wie oft? Bzw. bekommt auch jede(r) Trachealkanülenträger*in tatsächlich eine regelmäßige Tracheostomainspektion? Das ist doch Aufgabe der Klinik! ODER??? Genau mit diesen Fragestellungen und unterschiedlichen präventiven und bedarfsinduzierten Interventionen hinsichtlich Probleme aufgrund von Wunden am und im Tracheostoma befasst sich dieser Workshop. Zudem hat er das Hauptziel, pflege-therapeutische Fachkräfte frühzeitig für Probleme am und im Tracheostoma zu sensibilisieren, diese erkennen zu können, um eine Problemlösung transdisziplinär zu ermöglichen.
Agnetha Radatz, Bildungswissenschaftlerin M.A., Pflegepädagogin B.A., exam. Gesundheits- und Krankenpflegerin, Wundexpertin und Fachtherapeutin Wunde ICW, Pain Nurse, Ausbilderin 1. Hilfe, Leitung Trachealkanülen-, Wund und Schmerzmanagement bei AKB Elke Dodenhoff GmBH und Fachdozentin bei der Pflegeleicht Akademie, übernimmt im Workshop alles rund um die Tracheostomaversorgung. Im Rahmen ihrer Präsentation wird sie Bilder und Fallbeispiele zeigen und mit den Teilnehmenden Fragen thematisieren wie z.B.: Wer macht regelmäßig Tracheostoma- / Trachealkanüleninspektionen? Wie werden Wunden beschrieben? Wann? Wie am Tracheostoma? Welche Probleme kommen am wie am Tracheostoma vor?
Dr. med. Timm Steuber D.E.S.A., Facharzt für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin, wird in dem Workshop auf den Aspekt der Kommunikation eingehen. „Pflaster für die Seele?“- Die Pflege intensiver Patienten ist oft anspruchsvoll. Und manchmal auch stressig. Wer seine Sorgen mit einem tollen Team teilen kann, der fühlt sich nicht alleine.
Folge uns: